Person

Dr. Wiebke Scharff Rethfeldt ist Professorin für Logopädie und vertritt national sowie international das Fachgebiet der Sprech-, Sprach- und Kommunikationsstörungen bei kulturell divers und mehrsprachig aufwachsenden Kindern.

Seit 2022 ist sie Vize-Präsidentin des Weltverbands für Wissenschaften und Störungen der Kommunikation – der International Association of Communication Sciences and Disorders (IALP).

Dr. Scharff Rethfeldt ist ausgewiesene Expertin für klinisch-therapeutische Differenzialdiagnostik zur Identifikation von Sprachentwicklungsstörungen (SES) und Abgrenzung zu mangelnden Sprachkenntnissen bei linguistisch und kulturell diversen Kindern.

Biographie

Wiebke Scharff Rethfeldt absolvierte ihre Ausbildung zur staatlich anerkannten Logopädin an der Medizinischen Hochschule Hannover und arbeitete im Anschluss in freier logopädischer Praxis in Bonn. Sie studierte an der Universität Newcastle in England und erwarb den Master of Science in Human Communication Sciences. Während ihrer nachfolgenden Tätigkeit als Lehrlogopädin an einer Fachschule für Logopädie in Stuttgart absolvierte sie eine mehrjährige berufsbegleitende Weiterbildung zur Systemischen Beraterin. Im Jahr 2010 wurde sie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit einer Dissertation über die sonderpädagogische Feststellung der Sprachkompetenz bei mehrsprachigen Kindern mit Migrationshintergrund im Grundschulalter promoviert.

Von 2005 bis 2015 leitete sie das gleichnamige Institut LOGOCOM und entwickelte die Fachbereiche Mehrsprachigkeit und Interkulturalität in der sprachtherapeutischen Qualifikation mit dem Ziel einer kultursensiblen evidenzbasierten Praxis weiter. Hierzu lehrte sie an diversen Hochschulen und war u.a. mit der Projektdurchführung unter Beteiligung einschlägiger Institutionen im europäischen Ausland betraut. So vertrat sie LOGOCOM beispielsweise im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Verbundprojektes MULTI-SLI.

Im Auftrag der europäischen Dachorganisation Comité Permanent de Liaison des Orthophonistes/Logopèdes de l‘Union Europénne (CPLOL, heute: ESLA) leitete sie von 2010 bis 2013 die Evaluationsgruppe im TUNING Educational Structures in Europe Projekt NetQues. Im Auftrag der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales führte sie im Land Bremen eine Machbarkeitsstudie zur Weiterentwicklung und Akademisierung der therapeutischen Gesundheitsfachberufe durch. Als Beitrag zur Qualitätsentwicklung in den Bereichen Frühpädagogik und Schule war sie u.a. im Auftrag des Sächsischen Bildungsinstitutes, des Lehrerfortbildungsinstituts Bremerhaven sowie in den Schweizer Kantonen Basel-Stadt und Zürich mit der Fortbildung von Lehrkräften und LogopädInnen mit besonderen Aufgaben in schulischen Kontexten betraut.

Seit 2015 hat sie an der Hochschule Bremen – City University of Applied Sciences die Professur für Logopädie inne und leitet den Studiengang Angewandte Therapiewissenschaften – Logopädie B.Sc. an der Fakultät der Gesellschaftswissenschaften.

Dr. Scharff Rethfeldt leitete von 2019 bis 2022 das Mutlilingual-Multicultural Affairs Committee der International Association of Communication Sciences and Disorders (IALP), welches international renommierte ForscherInnen vereint. Als Delegierte des Deutschen Bundesverbands für Logopädie e.V. (dbl) vertritt sie Interessen des größten deutschen Berufsverbandes für Logopädie in der Bundeskommission für Internationale Beziehungen (BKIB) auf internationaler Ebene. Darüber hinaus engagiert sie sich in regionalen, nationalen und internationalen wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Berufsverbänden. So ist sie neben dbl und IALP auch Mitglied in der American Speech-Language Hearing Association (ASHA), dem Deutschen Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs), der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (dgs), der Gesellschaft für entwicklungspsychologische Sprachtherapie (GSeST) und dem Royal College of Speech and Language Therapists (RCSLT).

Dr. Scharff Rethfeldt ist als Gutachterin für nationale und internationale Fachzeitschriften, für Akkreditierungsgesellschaften für staatliche Hochschulen und für den Wissenschaftsrat für nicht-staatliche Hochschulen, sowie als Vertrauensdozentin für die Hans Böckler Stiftung tätig.